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Raumentwicklung und Verkehr

Welchen Einfluss hat der demografische Wandel auf die Entwicklung der sächsischen Städte und Gemeinden?

Der demografische Wandel wirkt sich in den einzelnen Regionen und Städten in Sachsen unterschiedlich aus. So werden die Städte Dresden und Leipzig bis 2025 mit leichten Einwohnerzuwächsen oder nur geringen Bevölkerungsverlusten zu rechnen haben, während sich die Einwohnerzahlen z. B. in weiten Teilen des Erzgebirges und Ostsachsens spürbar verringern werden. Es wird daher zukünftig ein Nebeneinander von schrumpfenden und wachsenden Regionen geben. Die Bevölkerung wird sich stärker in bestimmten Zentren konzentrieren.

Auch wenn sich die Einwohnerdichte auf Grund des landesweiten Bevölkerungsrückgangs bis 2025 verringern wird, bleibt Sachsen eine im europäischen Maßstab dicht besiedelte Region Europas.

Was sind die Folgen des demografischen Wandels für den Wohnungsmarkt?

Voraussichtlich wird sich auch in Zukunft die durchschnittliche Haushaltsgröße verkleinern. Das heißt, es gibt immer mehr Ein- und Zweipersonenhaushalte, während die Anzahl der Haushalte mit drei, vier oder mehr Personen, also in einer klassischen Familiengröße, rückläufig ist. Tendenziell wird sich so vielerorts das Angebot an Wohnraum größer als die Nachfrage gestalten, so dass es auch weiterhin zu Wohnungsleerständen kommen wird.

Um dem Leerstandsproblem zu begegnen, müssen deshalb auch weiterhin Wohnungen vom Markt genommen werden, denn solange Wohnungen leer stehen, sind sie wirtschaftlich wertlos.

Gleichzeitig müssen die Teile des Wohnungsangebotes gestärkt werden, für die zukünftig ein erhöhter Bedarf zu erwarten ist. So wird beispielsweise der zunehmende Anteil Älterer zu einer weiter steigenden Nachfrage nach kleineren, altengerechten Wohnungen führen.

Wird der Bevölkerungsverlust zu einem Verlust an Lebensqualität führen?

Die Anpassung öffentlicher Infrastrukturen an geringere Bevölkerungszahlen kann auch zur Folge haben, dass verschiedene Leistungen der öffentlichen Daseinsvorsorge in bestimmten Gemeinden oder Regionen nur noch eingeschränkt angeboten werden können. Dasselbe gilt für private Dienstleistungen. Einige Folgen dieser Entwicklung lassen sich durch intelligente Angebote mildern, z. B. durch mobile Nahversorger, die mit ihren rollenden Lebensmittelläden an bestimmten Wochentagen in Gemeinden vor Ort sind, in denen der Supermarkt vor Jahren schon geschlossen wurde.

Welche Auswirkungen hat der Bevölkerungsrückgang auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)?

In Regionen mit rückläufigen Einwohnerzahlen ist auch von geringeren Kundenzahlen im ÖPNV auszugehen. Weniger Fahrgäste machen die Aufrechterhaltung des vorhandenen Netzes teurer. Das hat zur Folge, dass insbesondere in dünn besiedelten, ländlichen Regionen Busse und Bahnen weniger häufig pro Tag oder Woche fahren werden oder das Streckennetz einfach ausgedünnt wird. Hier sind alternative Lösungen zu finden, um insbesondere die Mobilität von Kindern, Jugendlichen und Älteren aufrecht erhalten zu können.

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